Vaterschaftsurlaub ist in der Schweiz nicht gesetzlich geregelt. In anderen Ländern ist es längst üblich, dass auch der Vater die ersten Wochen oder Monate beim Baby bleiben kann, in der Schweiz gilt das aber als zu teuer. Viele Unternehmen und öffentliche Verwaltungen gewähren aber auf freiwilliger Basis einen Vaterschaftsurlaub.
In der Schweiz ist der Vaterschaftsurlaub nicht gesetzlich geregelt
Ein richtiger Urlaub ist es sowieso nicht, nur Dinge zu tun auf die man Lust hat, das entfällt hier.
- Frühes aufstehen
- Windeln wechseln
- Fläschchen machen
stehen meist an der Tagesordnung.
Dennoch wünschen sich Familien einen Vaterschaftsurlaub, die Bindung zum Baby wird einfach mehr gefördert und es ist eine Zeit, die sich mit Sicherheit nicht wiederholen lässt. Vaterschaftsurlaub ist jedoch in der Schweiz nicht vorgesehen, gerade mal einen Tag bezahlter Urlaub steht dem Vater zu. Viele Schweizer Unternehmen gewähren aber freiwillig mehr, das kann von einer Woche bis zu vier Wochen gehen. Hier hinkt die Schweiz ihren europäischen Nachbarn weit hinterher, alle Versuche um den bezahlten Vaterschaftsurlaub scheiterten bisher am Geld.
Schweden ist ein Vorbild
Schweden gilt als Vorbild, bereits seit 1974 können sich hier die Väter eine bezahlte Auszeit vom Job nehmen. Seitdem ist die Scheidungsrate kontinuierlich gesunken. Gibt es also einen Zusammenhang, wischen Vaterschaftsurlaub und einer guten Partnerschaft? Das kann man sicher nicht so pauschal beantworten, denn es hängt immer von der Einstellung des Vaters ab und ob er den Job tatsächlich für eine Weile aufgeben oder in Teilzeit arbeiten möchte.
Vaterschaftsurlaub ist auf jeden Fall eine Bereicherung für das männliche Geschlecht, die Männer haben eine viel intensivere Bindung an die Familie und ein besseres Verhältnis zum Neugeborenen. Diese Väter gehen auch wesentlich weniger Risiken ein und achten mehr auf ihre Gesundheit. Für den neuen Erdenbürger wird oft das ganze Leben geändert, was zu einer niedrigen Sterblichkeitsrate führt.
Ein Vaterschaftsurlaub tut letztlich auch dem Unternehmen gut, wenn der Vater nur in Teilzeit arbeitet ist er oft motivierter und treuer, als ein Angestellter in Vollzeit. Die Männer sind auch ausgeglichener, denn sie sehen sich nicht nur als „Zwangs-Ernährer“, sondern eben als Mitglied der Familie. Wenn ein Kind auf die Welt kommt, übernimmt meist die Frau die häusliche Rolle und daran ist nur schwer wieder etwas zu ändern.
Unbezahlter Vaterschaftsurlaub
Viele Unternehmen in der Schweiz biete einen unbezahlten Vaterschaftsurlaub an, doch das wird nur selten in Anspruch genommen. Auch Teilzeitarbeit wird von vielen Vätern abgelehnt, sie sehen das Ende der Karriere schon kommen. Ein Karriere-Knick geht mit einem Teilzeit-Job auf jeden Fall einher, mal ganz abgesehen davon, dass in den meisten Fällen auch das Geld fehlt.
Was wollen eigentlich die Väter?
Nun, das ist sehr unterschiedlich. Manche Männer fühlen sich in der Ernährer-Rolle richtig wohl, sie identifizieren sich mit ihrem Beruf und der Karriere. Auch nicht alle Frauen sind von einem Vaterschaftsurlaub begeistert, sie wollen die Erziehungsarbeit nicht unbedingt mit ihrem Mann teilen. Aber dennoch, immer mehr Väter wollen sich um ihr Kind kümmern und in ihrem Leben eine größere Rolle spielen als bisher, und zwar vom Tag der Geburt an.
Vielleicht sollte das Schweizer Parlament seine Entscheidung überdenken, aber es gab wiederholt Vorstösse zu diesem Thema. Aber der Schweizer Bundesrat sprach sich immer wieder gegen den bezahlten Vaterschaftsurlaub aus.