1. Was ist der Internationale Frauentag?
Aus der Forderung nach Gleichberechtigung und dem Wahlrecht für Frauen heraus entstand der Internationale Frauentag, der erstmals am 19.März 1911 begangen wurde und an dem sich auch heuer wieder etliche Frauen beteiligten. Ursprünglich auf die Schweiz, Dänemark, Österreich und Schweden beschränkt, gehört der Frauentag heute zu den sog. Welttagen und wird international gefeiert. Erst im Laufe der Zeit, in Erinnerung an die mutigen Frauen der russischen Februarrevolution, wurde der Tag auf den 8. März festgesetzt.
2. Wie wird der Frauentag in aller Welt und besonders in der Schweiz begangen?
In Russland z.B. werden Ehefrauen und Mütter, aber auch Arbeitskolleginnen mit Pralinen, Parfüm oder Schmuck bedacht – quasi eine Mischung aus Valentins- und Muttertag. Weibliche Mitarbeiter können in China sogar auf einen halben Tag Freizeit hoffen, dazu ermutigt die chinesische Regierung zumindest Unternehmen. In Großbritannien, genauer gesagt in London widmet man dem Weltfrauentag sogar ein ganzes, dreitägiges Festival.
Das Festival ,,Frauen der Welt“ bietet Rednerinnen, Aktivistinnen und Künstlerinnen dabei die Möglichkeit, über Probleme von Frauen zu diskutieren. Hier in der Schweiz demonstrieren etliche Frauen für die längst überfällige Gleichberechtigung und werden zudem von ihren männlichen Partner häufig noch mit Geschenken (z.B. Blumen) bedacht.
3. Brauchen wir den Weltfrauentag noch?
Auch wenn sich schon viel getan hat, von einer echten Gleichberechtigung von Mann und Frau kann noch lange keine Rede sein. So verdienen Frauen in gleichen Berufen immer noch 8% weniger als ihre männlichen Kollegen (in der Schweiz). Frauen verdienen oftmals nicht nur weniger, sie sind auch noch seltener in Führungsetagen vertreten.
Gleiches kann man auch in den Schweizer Parlamenten feststellen: Obwohl nur 98 Männer auf 100 Frauen kommen, dominieren im Nationalrat die Männer immer noch mit 58% der Sitze. Auch in den einzelnen Kantonsparlamenten ist man teilweise noch weit davon entfernt, die männliche Dominanz zu brechen. Weltweit betrachtet lässt sich feststellen, dass vielerorts immer noch die Maxim gilt, Frauen seien nur für Haushalt und Familie verantwortlich.
4. Welche Frauen sind echte Vorbilder?
Dass Frauen aber weit mehr können, als kochen und den Haushalt schmeißen, das beweist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Seit November 2005 ist sie die unangefochten mächtigste Frau der Welt. Mit Ursula von der Leyen und Christine Lagarde sitzen seit 2019 zusätzlich zwei Frauen an den mächtigsten Schaltstellen der EU, von der Leyen als Kommissionspräsidenten und Lagarde als Chefin der Europäischen Zentralbank.
Auch in der Wissenschaft brauchen sich Frauen wirklich nicht verstecken, man bedenke die Kernphysikerin Lise Meitner, die die Kernspaltung 1939 erstmals erklären konnte oder Marie Curie, die die Nobelpreise für Physik (1903) und Chemie (1911) bekam. Und sogar im Mittelalter gab es bereits bewundernswerte Frauen, so war Hildegard von Bingen eine anerkannte Dichterin, Komponistin und Universalgelehrte.
5. Welche bekannten Frauen gibt es in der Schweiz?
Doch nicht nur international gibt es einflussreiche Frauen, sondern auch die Schweiz hat bekannte Frauen in Top-Positionen zu bieten, wie etwa Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga oder Bundesrätin Viola Amherd. Mit Jeanette Pilloud (Ascom) oder Magdalena Martullo-Blocher (EMS Chemie) sitzen Schweizer Frauen auf den sonst so männerdominierten Chefsesseln. Und natürlich gibt es auch im Sport Frauen, die wirkliche Vorbilder sein können: Z.B. die ehemalige Skirennfahrerin Vreni Schneider oder die Sportlerin des Jahres 2019, Mujinga Kambundji.
6. In welchen Ländern gibt es Probleme mit Frauenrechten?
Nicht nur die Anerkennung von Frauenrechten bereitet Schwierigkeiten. Oft geht es um häusliche Gewalt (9 von 10 Opfern sind Frauen) oder um plumpen Sexismus im Alltag. Ohne bestimmte Volksgruppen zu diskriminieren, lässt sich feststellen, dass viele Probleme auf einem traditionellem und kulturellem Hintergrund basieren, wie die Beschneidung von Frauen in Teilen Afrikas und Asiens oder Zwangsheiraten.
Zudem wird in vielen Teilen der Welt Frauen der Zugang zu Bildung verwehrt: Die Entwicklungsorganisation One spricht in diese Zusammenhang von über 130 Millionen Mädchen, die nicht zur Schule gehen können/dürfen. Damit aber wird den jungen Mädchen ihre Zukunft nachhaltig zerstört.